Datum: Dienstag, 19. Februar 2019, Position: La Tortuga Verde in El Cuco, El Salvador, Stimmung: Top!!
Sonne, Strand und Pazifik satt
Ihr Lieben, Guten und Schönen, wo immer Ihr seid!
Gerade gucke ich auf die Wellen des Meeres. Wir lassen es uns richtig gut gehen. Chillen, schlafen, schwitzten, baden, essen besonders leckeren Fisch, lassen uns sehr gerne sagen, das unser Gespann super sei, beobachten die hier lebenden Strandhunde und -katzen, unterhalten uns mit Althippies, trinken das lokale Bier, das Pilsener heißt, und wohnen dem allabendlichen Superspektakel “Sonnenuntergang” bei. Atemberaubende Farben von Rot, Rosa, Lila zu grün und blau übergehend. Unbeschreiblich. Wenn es nicht natürlich wäre, würde ich es als kitschig, hysterisch und übertrieben beschreiben. Aber so ist es atemberaubend schön. Zu toppen versucht es der Vollmond, der dann den Strand später erleuchtet. Und in diesem Licht sahen wir gestern abend einem Spaziergang von Kühen zu, die am Meeressaum entlang maschierten. Immer schön hinter einander her.
Im Resort wird sich um Strand und Tiere gekümmert. Wer sich am Müll sammeln beteiligt, kann sich ein Bier verdienen. Ein Zuhause haben zwei Pelikane und ein Fregattvogel gefunden. Die Pelikane verfügen nur über einen Flügel und der Fregattvogel ist irgendwie gelähmt und an den Füßen behindert. Deswegen wird gewatschelt und gehüpft. Der Fregattvogel namens Jenny stürzt sich manchmal von ihrem Pfosten auf den Boden und stützt sich auf ihren beiden Flügel ab, um sich vorwärts zu bewegen. Ein echt krasses Schauspiel.
Außerdem kauft der Besitzer Schildkröteneier, die sonst wohl in die Suppe kämen, verbuddelt sie und wenn kleine Schildkröten geschlüpft sind, werden sie ins Meer frei gelassen. Leider brauchen die jetzt Vergrabenen noch 3 Wochen bis sie soweit sind. Da wollen wir schon in Panama City sein, und unseren Flug nach Bogota, Kolumbien angetreten haben. Schade!
Morgen geht’s an die Grenze zu Honduras. Wir schlafen dann noch eine Nacht in El Salvador. Dann früh raus, weil wir ca. 300 km bis nach Nicaragua fahren, drei Grenzgänge bewältigen, und uns mit 8 korrupten Polizeikontrollen herum schlagen müssen. Die wollen, wie wir immer wieder von anderen Overländern hören, Geld! Wir werden es mal mit Kaugummi versuchen. So macht es jedenfalls der Resortbesitzer.
Ihr Lieben! Wir vermissen Euch immer wieder sehr. Auch hier im Paradies!
Herzlich, Heike und Toshi
Datum: Samstag, 16. Februar 2019, Position: El Tunco, El Salvador, Stimmung: Top!!
Land Nr.5: El Salvador
Felsen in El Tunco
Ihr Lieben, Schönen und Guten überall auf dieser wundervollen Welt!
Ja, Ihr Lieben! Gestern haben wir den pazifischen Ozean in El Tunco in El Salvador zum dritten Mal auf unserer erreicht. Wir machen jetzt mal Strandurlaub! Außerdem genießen wir wieder unterwegs zu sein, und unsere Zweisamkeit. Wir bosseln vor uns hin, sitzen bloggend im Schatten. Es tut gut in Ruhe, schreiben zu können.
Wir haben in Guatemala wie in Mexico eine wundervolle Zeit mit tollen Menschen verbracht. Ans Abschied nehmen werde ich mich nie gewöhnen. Auch wenn Guate seine schwierigen Zeiten für uns hatte, werden wir die Schönheit und Vielfalt des Landes mit uns nehmen. Das nächste Mal müssen wir den Rio Dulce besuchen. Na, wenn wir irgendwann eh nach Mexico zurück kommen, dann ist Guate ja auch nicht weit!
El Tunco ist wegen seiner Wellen beliebt bei Surfern. Sie kommen von überall her, kommen sogar aus Brasilien. Das Dorf ist noch klein, aber schon sehr touristisch. Es ist heiß hier. 31°. Daran müssen wir uns erst gewöhnen. In Guate haben wir noch unter einer Daunendecke geschlafen. Morgen gehts weiter südlich an den Strand El Cuco in El Salvador. Wir hoffen dort, Schildkröten zu sehen.
Der Grenzübertritt von Guatemala nach El Salvador war schnell und problemlos. Ist immer aufregend für uns, denn man hört soviel Negatives. Aber alle waren sehr bemüht, dass es schnell ging. Hauptsächlich wegen mir. Denn ich stand in der Sonne.
Wir nahmen dann die Ruta de las Flores. Eine Straße, die wirklich gesäumt ist von Blumen und Bougainvilles in allen vorstellbaren Farben. Zu meiner großen Freude gibt es nur ganz selten noch Topes. Allerdings sind die Straßen mit tiefen Löchern versehen. Man muss Hölle aufpassen. Gerade im Schatten sieht man sie schlecht. Da wir ja beschlossen haben, langsamer zu fahren, haben wir es bis auf einmal gut bewältigt. Es ist so viel weniger Stress. Dann kommen wir vielleicht nicht um die Welt! So what.
Unser erstes Ziel war ein Städtchen mit dem Namen Conception Ataco. Wir fanden ein süßes und günstiges Hotel, daß uns an ein mini Kloster erinnerte. Der heilige Santo Domingo stand dort und noch ein paar mehr Heilige. Ja, und es war direkt am Zocalo, was immer der Hauptplatz einer Stadt ist, und auf dem sich das Leben des Abends abspielt. Alle Restaurants waren mit Herzchen geschmückt, denn es war Valentinstag!
Wir leisteten uns anlässlich des Valentinstages ein schönes Restaurant. Ich verspeiste eine typisch El salvadorianische Suppe auf Huhnbasis mit allerlei Gemüse, Huhn, Gewürzen und mit schwarzen Pflaumen gesüßt. Toshi hatte Babecue Ribs. Alles beides traf nicht unseren Geschmack, obwohl es gut gekocht war.
Das Essen hat sich hier merklich verändert. Mexico und Guate kochen mit Gemüse, Salsa. Avocados und Bohnen dürfen nicht fehlen. Variationsreich.
Pupusas, mit Käse, Bohnen oder Fleisch gefüllte Tortillataschen, sind das Nationalgericht El Salvadors. Dazu wird eine Soße auf Ketchupbasis und eine Art Weißkohlsalat gereicht. Im Angebot sind Club Sandwich oder Hamburger mit Labberpommes. Meist kalt. Hier am Meer gibt es Fisch, Krabben und Krebse. Sehr gut, und frisch.
Gestern auf dem Weg von Ataco nach El Tunco stießen wir auf die Steilküste El Salvadors. Es ging durch Tunnel und schönen Kurven. Zu Mittag beglückten wir uns, in einem über der Steilküste gelegenen Restaurant, mit herrlicher Aussicht aufs und Leckereien aus dem Meer.
Das Erste, was uns sofort auffiel, war, das die Musik aus den Autoradios deutlich anders ist als in Mexiko und Guatemala. In Mexico herrschen Tuba, Schifferklavier, überhaupt Bläser vor während in Guate mehr Schnulzen und seichte Musik gespielt werden. Hier in El Salvador sind Salsa-, Samba- und Bossarhythmen sehr beliebt.
Die Frauen tragen westliche Kleidung. Besonders schön sind die farbigen Bleistiftsröcke. Selbst in den Dörfern wird Lippenstift getragen. Uns erscheint es so als gebe es weniger indigene Einflüsse. Manche sehen für uns so hawaiianisch aus. Außerdem machen die meisten einen eher ernsthaften Eindruck. Zurück gelächelt wird auf den zweiten Blick. Doch der Beiwagen verzaubert zumindest die Kinder und Männer auf den ersten Blick.
Ich habe gestern zu Toshi gesagt, dass ich nie gedacht hätte, dass ich mal nach El Salvador reisen würde. Ich habe noch die Bilder vom Krieg zwischen Militärs und der Guerilla im Kopf. Den vielen Grausamkeiten, die passiert sind. Und jetzt reise ich sogar mit dem Motorrad hier herum. Ein unvorstellbarer Gedanke ist Wirklichkeit geworden!
Gestern abend durften wir dann am schwarzen Strand, denn der Sand ist vulkanischer Herkunft, einem atemberaubendem Sonnenuntergang beiwohnen. Dabei war der Anblick der Surfer bzw. deren Silhouetten im Sonnenuntergang bezaubernd und fast romantisch. Erinnernd an Fototapeten.
Ihr Lieben! Habt einen schönen Sonntag!
Heike und Toshi