Kassenärztlich vereint ;)

Wieder dem Traum ein Stück näher! Vielen Dank allen Daumendrückerinnen und -Drückern!
Heute waren wir in Karlsruhe in der Kassenärztlichen Vereinigung. Die Abgabe von Heikes Praxissitz wurde verhandelt. Wir schauen natürlich, wie bei den meisten solcher Gelegenheiten, mit einem lachenden und einem weinenden Auge darauf. Einerseits war es sehr spannend, ob der Sitz verkauft werden kann, und wir sind froh, dass es nun so völlig reibungslos geklappt hat. Andererseits hat Heike eben auch ein wenig das Gefühl, dass sie den Ast abgesägt hat auf dem sie sitzt. Und: der Abschied von vielen liebgewonnenen Menschen geht natürlich damit einher. Und während der Wartezeit und dem näheren Kontakt hat Heike heute noch einmal umso mehr das Gefühl bekommen, dass ihre Nachfolgerin sehr gut für ihre PatientInnen geeignet ist. Und das ist doch irgendwie auch ein gutes Omen, denken wir beide.

Guck ma unsa Sticka!

Da sind wir natürlich froh, auch wenn vielleicht noch die eine oder andere Nacharbeit am Layout erforderlich ist.
Nun ist zwischenzeitlich natürlich so einiges passiert, was wir mangels funktionierendem Blogtemplate in unserem aktualisierten CMS leider nicht sofort eintragen konnten. Hier kommt also erstmal, was uns gerade so spontan einfällt. Ohne Anspruch darauf, dass dies die wichtigsten Entwicklungen gewesen wären.
Tenzin darf in seiner Wohnung bleiben, und bekommt einfach als neue Mitbewohner seine alten Freunde aus dem Dachgeschoss. Besser könnte es gar nicht sein, und das mindert an ganz kleines Bisschen unser schlechtes Gewissen gegenüber unserem treuen und lieben Kater.
Anisa hat unser Logo fertig, und wir haben daraus auch schon Sticker gemacht. Die Visitenkarten lassen noch auf sich warten.
Was unsere Reisevorbereitungen angeht, so stocken die gerade etwas. Das Mopped ist bei Ralph für den Umbau. Erst danach können Carnet und internationaler Fahrzeugschein beantragt werden, da nach den Änderungen ja der deutsch Fahrzeugschein noch mal neu ausgestellt wird. Und den braucht man für die beiden wichtigsten Reisedokumente fürs Motorrad.
Wir sind beide nochmal so richtig erkältet vom Abschiedsbesuch in Nordirland heimgekommen. Heike arbeitet jetzt schon den dritten Tag in Folge wegen Krankheit nicht. Das haben wir beide seit Jahren nicht erlebt. Und schon gar nicht wegen einer Erkältung!
Nun, das sei es für diese Mal zunächst, es gäbe da ja noch so einiges zu berichten, aber das sparen wir uns fürs nächste Mal.

Reisfeld. Jetzt bloß kein Schwein umarmen!

So, heute haben wir die Reisemedizinische Beratung hinter uns gebracht. Tropenmedizin Heidelberg, gut versteckt im Neuenheimer Feld. Frau Dr. W. ist eine Wucht: Mit Spaß und Kompetenz berät sie uns, und ganz offensichtlich ist auch sie nicht gegen das Reisefieber immunisiert. Und wir haben gleich die ersten Shots bekommen, damit wir das alles zeitlich noch gut hinbekommen. Wie es aussieht, dürften da einige Hunderter weggehen. Zum Glück erstattet die TK alle Reiseimpfungen… Und der Verzicht aufs Schweineumarmen spart uns anscheinend immerhin den Schuss gegen die japanische Enzephalitis. Obwohl, genau genommen wäre das doch mal genau was für eine Art Bucketlist, oder?

Nun, jedenfalls hatten wir schöne Beschäftigungen zu Heikes Geburtstag. Wir waren auch beim ADAC, und haben uns zu Carnet und Langzeitreiseversicherung beraten lassen. Und: Wir haben das Gefühl, dass die Reise für uns auch so weit zur Tatsache wird, dass andere uns irgendwie sofort ernst nehmen. Ohne lange Erklärungen unsererseits (Siehe die Reisepass-Story). Die schönen Seiten der Planung werden langsam absehbar, und damit wird die Schönheit unseres Vorhabens auch wirklich greifbar.

Tenzin darf bleiben!

Jaaaa, endlich haben wir es geschafft! Wir haben unsere Vermieter in unsere Pläne eingeweiht. Und damit ist auch der Weg frei, unsere liebe Hausgemeinschaft langsam darauf vorzubereiten, dass wir nicht weiter hier wohnen werden.

Diesen Schritt haben wir voller Angst und Ungewissheit schon mehrere Monate vor uns her geschoben. Heute haben wir uns endlich ein Herz gefasst, und es einfach getan. Und die Reaktion war überwältigend! Nicht ganz ohne verdrückte Tränen auf beiden Seiten, aber doch im Ganzen positiv.

Und, fast am wichtigsten: Unser Kater Tenzin darf hier im Haus wohnen bleiben! Das war emotional eine der belastendsten Fragen, was mit ihm wohl geschieht, wenn wir auf die Reise gehen. Mitnehmen geht ja nun mal nicht. Und eine Katze an einen anderen Ort verpflanzen, noch dazu an einen, wo sie niemanden kennt, das wollten wir ihm wirklich nur im äußersten Notfall antun. Hier im Haus ist er ohnehin in allen Wohnungen mehr oder weniger zuhause, und hat auch seine ganz speziellen Freunde, die er, je nach Lust und Bedürfnissen, aufsucht.

Wir sind so froh, das jetzt geschafft zu haben.

Donnerwetter. Schnell wie der Blitz.

Heike ist heute morgen alleine (mit Christian) zum Amt gegangen. Um ihren Reisepass durch einen neuen mit 48 Seiten zu ersetzen, und um unsere Anträge für den Zweitpass abzugeben.

Zunächst einmal schien die Idee, den noch mehrere Jahre gültigen Pass mit mehreren freien Seiten einfach zu erneuern, der Sachbearbeiterin ganz und gar nicht zu gefallen. Nach etwas Diskussion gings dann aber doch.

Dann Heikes Passbild: Nicht biometrisch genug! Sie lächeln da doch? Ich sehe da einen Zahn… Nach Rücksprache mit Kolleginnen, die ebenfalls nicht ganz sicher waren, durfte die Maschine zur Biometrieprüfung entscheiden, die jedes Passbild nach dem Scannen durchlaufen muss. Nicht, dass die das nicht auch ohne die vorherige Diskussion gekonnt hätte. Und nicht, dass das nicht wahrscheinlich bereits die Software im Fotostudio geprüft hätte. Jedenfalls: Das Foto durfte auf den Antrag, und darf auch in Heikes neuen Pass.

“Und dann möchte ich noch unsere Anträge für den Zweitpass abgeben.”
Große Augen. Kopfschütteln. Zweitpass?!? Nach kurzer Erläuterung unseres bisherigen Wissensstandes (siehe Eintrag vom 14.11.) schaut sie sich die Anträge dann doch an. Und fängt an, die Begründung zu lesen. Mit dem Finger unter der Zeile, im Schneckentempo. Heike, die den Termin morgens um acht, kurz vor dem ersten Patienten, eigentlich schnell hinter sich bringen will, brennen die Nägel. Dann plötzlich, glücklicherweise bereits Mitte der ersten Seite:
“Ach, Sie machen eine Weltreise?!?” Fast so etwas wie ein Lächeln.

Sie muss das mit der Sachgebietsleitung klären. Und das Antragsverfahren kann aber sechs bis acht Wochen dauern. Ja, OK. (Wissen wir schon…).
Nach zwei Minuten ist sie wieder da. Unser Antrag ist unterschrieben und gestempelt: Genehmigt!

Der Rest geht also ganz flugs, sogar Heikes Bild kann einfach wiederverwendet werden. Sofort darauf ruft Heike Toshi an, damit er seinen Antrag stellt, bevor sie es sich wieder anders überlegen. Als er im Amt eintrifft, darf er nicht nur tatsächlich den Zweitpass beantragen, sondern auch schon seinen 48-seitigen mitnehmen. nicht mal zehn Tage nach dem Antrag. Hut ab!

Bildbeweis. Wir waren schon mal weg.

Oh, was eine Aufregung auf dem Amt!

“Jedem Bürger steht in Deutschland per Gesetz nur ein Pass zu.” Basta.

Also, zumindest ziemlich Basta, wie sich rausstellt. Wir sind etwas schockiert, hatten wir uns das, naiv wie wir sind, doch recht einfach vorgestellt, kannten die Seitenzahlen der beiden deutschen Passversionen und sogar deren Preise.

“Ausnahmen müssen gut begründet sein. Haben Sie vielleicht eine Bestätigung Ihres Arbeitgebers?”
“Nein, wir planen eine längere Privatreise.”
“Ja, dann brauchen wir Buchungsbestätigungen für Hotels und Flüge in Ländern, die Inhaber von Pässen mit dem jeweiligen Stempel des anderen Landes nicht einlassen.”
“Haben wir auch nicht, wir reisen mit dem Motorrad, ohne zu wissen, wann genau wir wo sind. Wir brauchen einen zweiten Pass für den Fall, dass wir unterwegs einen Pass für die Visabeantragung abgeben müssen, und um dann nicht ohne Papiere da zu stehen.”
“Ja, also, nur weil Sie vielleicht irgendwann irgendwo einen zweiten Pass benötigen könnten, können wir Ihnen da leider nicht weiterhelfen. Da können Sie dann vor Ort in der deutschen Auslandsvertretung vorsprechen, das ist das übliche Vorgehen in solchen Fällen.”

Wir kamen uns angemessen doof vor. Schließlich empfehlen Langzeitreisende immer wieder, einen Ersatzpass mitzunehmen. Wie schwierig es in Deutschland sein kann, den zweiten Pass zu bekommen, sagt einem keiner.

Nun. Schlussendlich bekamen wir dann doch noch vorgedruckte Antragsformulare für die “ausnahmsweise Genehmigung zur Ausstellung eines zusätzlichen Reisepasses”. Mit dem Hinweis, dass unser Anliegen gut begründet sein müsse. Je mehr wir schreiben, desto besser. Und das Verfahren könne durchaus sechs bis acht Wochen dauern…

Toshi hat dann je eineinhalb Seiten Begründung für uns beide geschrieben. Mit Bildchen vom Mopped mit Seitenwagen und Rolli oben in der Ecke.
Und nun wollen wir das im Amt abgeben, und hoffen.

Gleichzeitig haben wir beschlossen, vorsichtshalber Heikes alten Pass zu verlängern, und gleich auf 48 Seiten aufzustocken. Der alte wäre zwar noch ein paar Jahre gültig, und hätte auch noch die eine oder andere freie Seite, aber wenn das der einzige Pass ist, reicht er womöglich nicht für unsere Reise.

Toshis Pass wäre ohnehin abgelaufen, und daher hatten wir den bei dem Termin auf dem Amt gleich in groß neu beantragt.